ERINNERN & ERHALTEN – DENKMALSCHUTZ UND DENKMALPFLEGE – FÖRDERUNG VON KUNST UND KULTUR

Sonntag, 13. 12. 2015, 11 Uhr 30

Michaeli Sänger und Frauenberger Hausmusi

Ludwig Thoma: „Heilige Nacht“

Ludwig Thomas ewig junge, in bayerischer Mundart gehaltene Erzählung von den Geschehnissen um die Geburt Jesu, die von Bethlehem in das verschneite Oberland verlegt wird, ist eine immer wieder berührende Geschichte. Thoma hat sie im Kriegswinter 1916/17 geschrieben und aus den elf Sätzen des Lukas-Evangeliums sechs Hauptstücke und fünf Zwischengesänge gedichtet. Er selbst nannte in einem Gedicht seine Heilige Nacht „eine G’schicht für die Armen, kein Reicher war nicht dabei“ und appelliert am Ende seiner Weihnachtslegende an die Zuhörer, darüber nachzudenken, „ob dös nix bedeut‘, daß’s Christkind bloß Arme g’sehg’n hamm.“

Beim Krippenwegkonzert in der ehemaligen Kreuzkirche der Landshuter Franziskanerinnen liest Heinrich Wannisch die „Heilige Nacht“, die Michaelisänger Sebastian Wimberger, Heinrich Wannisch (Tenor), Klaus Brödl, Martin Hans (Bass) singen die Lieder zwischen den Kapiteln in der Vertonung von Hans Berger. Bairische Kammermusik und adventliche Weisen lässt zwischen den Texten die Frauenberger Hausmusi erklingen: Karin Meier (Zither), Micha Peisl (Hackbrett), Hildegard Luger, Birgit Dendl (Gitarre), Theo Pfeiffer (Bass).

Dass Ludwig Thomas „Heilige Nacht“ für Konzerte zum Krippenweg geradezu geschrieben zu sein scheint, ist klar. Es gibt beim Konzert in der „Aula des Hans-Carossa-Gymnasiums“ aber noch eine besondere Verbindung. Thoma schrieb seine „Heilige Nacht“ 30 Jahre nach seinem Abitur an der Königlichen Studienanstalt Landshut. In der ehemaligen Heilig Kreuzkirche, die damals im oberen Teil als „Aula“ genutzt wurde, hat er 1886 das Abiturzeugnis erhalten.

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